Schwerwettersegeln¶
Ab Windstärken von ca. 8 bis 9 Beaufort spricht man von Schwerwetter. Gerät das Schiff in diese Bedingungen, so stellt dieses eine besondere Herausforderung an das seemännische Können der Besatzung. Die Qualifikation des Rudergängers ist bei starkem Wind ebenfalls von größerer Bedeutung.
Grundsätzlich gilt:
- Wetterveränderungen beobachten (Luftdruck und Wolken) – Wettervorhersagen beachten
- Die gesamte Besatzung informieren
- Alles an und unter Deck seefest laschen
- Vorzugsweise viel Abstand zur nächsten Leeküste schaffen, damit möglichst frei manövriert werden kann
- Möglicherweise Wacheinteilung nach Aspekten wie z.B. Seekrankheit neu ordnen
- Vor dem Sturm möglichst ausruhen, um „Kräfte aufzutanken“
- Sturmklüver und –persenning bei Starkwindwarnung in den Kammern, der Messe oder auf dem Kabelgatt griffbereit legen
- Seeschlagblenden Vorderkante Deckshaus und evtl. auch auf Luke Kabelgatt anbringen (ist später schwierig, schneller Zugang zum Kabelgatt ist dann nicht mehr möglich.)
- Anker zusätzlich sichern oder evtl. ganz abtakeln und unter Deck verstauen
- Jackstagen kontrollieren und evtl. zusätzliche ausbringen, evtl. Strecktaue aufriggen
- Proviant und Getränke vorbereiten
- Gerade bei auffrischenden und hohen Windstärken, sollten Aktionen vorher geplant und abgesprochen werden, da
- die Kommunikation schwieriger wird,
- alles länger dauert,
- die Unfallgefahr durch Schiffsbewegung oder nasses Deck deutlich steigt, und
- unter Umständen hektisch gehandelt wird und dabei die sonst üblichen Vorsichtsmaßnahmen vergessen werden (einpicken).
- Segelfläche verkleinern, reffen und evtl. Sturmklüver und Sturmpersenning über geborgenem Schonersegel anschlagen
- Evtl. die Backstagen des Schonermasts setzen
- Bilgen und Lenzpumpen kontrollieren
- Luken und Steckschott schließen
- Regelmässig die Schiffsposition bestimmen