Wassereinbruch

In Folge einer Grundberührug, Kollision oder durch die Borddurchlässe kann eine kritische Menge Wasser eindringen. Da Esprit einen vergleichsweise geringen Tiefgang (ohne Kiel) hat, ist der Wasserdruck relativ niedrig und eine Leckbekämpfung kann mit guter Wahrscheinlichkeit erfolgreich durchgeführt werden.

Für glatte und runde Löcher wie defekte Seeventile bietet sich der Einsatz von Leckpfropfen an. Bei gesplittertem, formverleimten Holzrumpf hingegen eignet sich eher das Lecksegel, welches von außen über das Leck gezogen wird und es so durch den Wasserdruck verschließt. Zusätzlich wird von innen eine Lage weiches Material, wie Tücher, Matratzenteile oder ähnliches, mit einer Lage hartem Material dahinter, z. B ein Brett, fixiert. Bauschaum kann unter Umständen ebenfalls zum Abdichten verwendet werden.

Als letzte Möglichkeit, beispielsweise wenn sich die Beschädigung in dem nicht gut zugänglichen Bilgebereichen unter den Tanks mittschiffs befindet, bleibt noch die Option einer gezielten Strandung.

Die Maßnahmen sind:

I:

  • Generalalarm
  • Hauptmaschine wegen der besseren Manövrierbarkeit und zum Laden der Batterien starten
  • Generator starten, um 220 V zur Verfügung zu haben
  • Leck auffinden
  • Sofortmaßnahmen wie: mit der Hand zuhalten oder ggf. draufsetzen oder weiche Gegenstände von innen vorhalten
  • Verhalten gemäß Sicherheitsrolle

II:

  • Elektrische Lenzpumpen (24V) (befinden sich in der Bilge) und Handlenzpumpen (Vorpiek, Bb Niedergang, Cockpit stb) aktivieren
  • Elektrischen Lenzpumpen sind neu (April 2012) und laufen mit 24 Volt
  • Leck mit Leckpfropfen oder Lecksegel oder geeignetem Material provisorisch verschließen
  • Kontinuierliche Kontrolle des Wasserstandes

III:

  • Info an Versicherungsbeauftragten
  • Info an Schiffsbeauftragten oder anderes Mitglied des Schiffsrates
  • Logbucheintrag
  • Unfallbericht
  • Reparatur veranlassen

Tipp

Wo finde ich die Leckpfropfen, die mobilen Pumpen und das Lecksegel?