Verlassen des Schiffes¶
Tendenziell werden Schiffe immer zu früh aufgegeben. Häufig werden Schiffe, teilweise sogar mit offenen Luken, noch Monate später auf dem Meer treibend entdeckt, ohne das ihre Besatzung je gerettet werden konnte.
Wichtig
„Don’t leave your ship until the ship leaves you!“
Den Befehl zum Verlassen des Schiffes gibt nur der Skipper oder sein Stellvertreter.
I:
- Generalalarm und Vollständigkeitskontrolle
- Organisation nach Sicherheitsrolle
- Skipper (oder sein Stellvertreter) gibt Befehl das Schiff zu verlassen
II:
- Rettungsinseln klar machen und zunächst sicher mit Schiff vertäuen, beide Flöße gut miteinander vertäuen
- Überlebensanzüge klarlegen und anziehen
- Notruf absetzten, möglichst per INMARSAT (Spreitzfinger)
- EPIRB auslösen und mit ins Floß nehmen
- Seenotsack (Grabbag), Hand-UKW, Radarreflektor, pyrotechnische Notsignalmittel, Iridium-Handy mitnehmen
- Schiffsbeauftragten oder anderes Mitglied des Schiffsrates per Iridium anrufen
- Zusätzliche Frischwasser, Lebensmittel, Decken, Erste-Hilfe-Koffer, Medikamente, Taschenlampen usw. einpacken
- Logbuch mitnehmen
- Vor langen Seetörns sollte extra Proviant und Frischwasser zur Verwengung im Seenotfall vorbereitet werden.
III:
- Ausreichend warme Kleidung anziehen
- Viel trinken
- Tabletten gegen Seekrankheiten einnehmen
- Möglichst trocken in die Rettungsflöße steigen
Tipp
Könnte ich jeden der Schritte in Sektion II ausführen?
In der Seenottasche, auch „Grabbag“ genannt, befinden sich:
- Taschenlampe
- Takelmesser
- Tagessignalspiegel
- SART (Radartransponder) mit Lithiumbatterien
- UKW-Handfunkgerät mit Batterie und Anleitung
- Ersatzbatterie für gelbes GMDSS-Funkgerät
- Rettungssignaltafel
- Verbandsmaterial und Pflaster
- Tabeletten gegen Seekrankheit