Ankermanöver¶
Während der Revierfahrt muss der Anker immer klar zum Fallen sein.
Ankern:
Die elektrische Ankerwinsch ist im Batteriekasten stb (vor Eingang Skipperkammer) abgesichert
Manöverleitung Cockpit und Vorschiff müssen verantwortlich besetzt werden
Hauptverantwortlicher im Cockpit
Echolotanzeige einschalten, die Multifunktionsanzeige entsprechend einstellen, die Tiefe wird ab der Unterkante des Kiels (3,0 m Tiefgang) gemessen
Kommunikation vom und zum Achterschiff muss gewährleistet werden, Absprachen vorher treffen, da der Ankermotor und die ausrauschende Kette sehr laut sind, Blickkontakt mit Arm- und Handzeichen
Anker klar – den Sicherungssplint am Ankerschaft entfernen, Zeising lösen und Kettenstopper öffnen
Kette ca. 1m aus Kasten holen
Ankerboje mit einer kräftigen Leine (altes Fall), die etwas länger als die Wassertiefe sein sollte, am Bügel des Ankers befestigen. Diese Leine kann u.U. die einzige Möglichkeit sein, den Anker doch noch zu bergen, wenn dieser sich am Grund verhakt hat
Funktionstest der Ankerspillfernbedienung durchführen
Vorzugsweise die Kette mit der Winde ausfieren, anstatt die Kette auslaufen lassen
Um zu verhindern, dass die Kette aus der Umlenkrolle springen kann, dort mit dem „gut beschuhten“ Fuß sichern
Falls die Kette doch ausrauschen soll: Ankerbremse lösen
Kettenlänge beträgt 70 m. Sie ist alle 10 m mit farbigen Markierungen versehen
- 10m: Blau
- 20m: Grün
- 30m: Gelb
- 40m: Rot
- 50m: Weiß
- 60m: Blau
- 70m: Grün
Hinweis
Kettenlänge: viel hilft viel!
- Alle Beteiligten auf dem Vorschiff müssen festes Schuhwerk tragen
- Beim Vorankergehen unter Segeln von vorne nach achtern Segel bergen
Vor Anker liegen:
- Kette mit Kettenstopper (Kralle) sichern, evtl. Zusatzsicherung mit Leinen zur Klampe
- Ankerlicht oder Ankerball setzen
- Regelmäßig Positionskontrolle durchführen
- Schwojt das Schiff sehr stark, dann kann das Großsegel im 3. Reff gesetzt werden (Großfall, Reffleine und Schot kräftig durchsetzen, Traveller mittschiffs). Dies reduziert die Belastung des Ankers enorm.
Anker auf:
- Ankerwinde wird nur(!) aus der Verbraucherbatteriegruppe 1 (steuerbord) gespeist. Da das Anker auf Manöver viel Strom zieht (50 – 70 A) sollte die Batteriegruppe 1 vor dem Anker-auf-Manöver ganz voll sein. Dies sollte bei der Einteilung der Energiereserven unbedingt rechtzeitig bedacht werden!
- Anker in einem Lauf einholen, da sonst die Gefahr besteht, dass das Schiff über die Kette fährt oder die Kette aus der Führungsrolle springt.
- Gleichzeitig die Kette im Kettenkasten sorgfältig stauen, damit die Kette wieder klar zum Auslaufen ist, gleichmäßig im Kasten hin und her führen.
Vorsicht
Verletzungsgefahr!
- Wenn sich die Ankerboje dicht am Heck befindet, die Boje mit dem Bootshaken einholen, damit die Leine nicht in der Schraube oder dem Ruder unklar kommt.
- Anker auf geht exzellent auch „nur unter Segeln“: Fock klar legen, Groß und Schoner setzen, wenn Anker aus dem Wasser kommt wird auch die Fock gesetzt. Dies funktioniert nicht in Strömungsgewässern, wenn der Wind gegen den Strom steht. In solchem Falle sollte mit Maschinenunterstützung gefahren werden, um die Belastungen von Ankerwinde und Kettenstopper zu reduzieren.